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.Sie versuchte, Jonas zu erreichen, dochder schlief offenbar schon.Er hatte in den letzten Wochen sohäufig Bereitschaftsdienst in der Klinik gehabt, dass er jedefreie Minute nutzte, um ein wenig Schlaf zu bekommen.Wiegut, dass ich Jonas habe, dachte sie auf ihrer Fahrt nach Hau-se.Auf der Suche nach einem Parkplatz spürte Paula, wie diestarke Anspannung langsam von ihr abfiel und an ihre Stelleeine große Müdigkeit trat.Sie hatte den ganzen Tag über so gut wie gar nicht an San-dra und Manuel gedacht.Erst jetzt erinnerte sie sich wieder,dass sie Gäste zu Hause hatte.Auch sie schliefen sicherlängst, denn die Wohnung war dunkel und still.Leise ging sieins Bad.Obwohl sie sich nach einer heißen Dusche sehnte,verzichtete sie darauf, um niemand zu wecken.Im Schlaf-zimmer kroch sie zu Jonas unter die Decke und sog seinenGeruch ein dezentes Rasierwasser und ein Hauch vonSchweiß.Zärtlich strich sie über seine Wange.Er wurde von ihrer Berührung wach und schob seine Handunter ihr Haar.Sanft umfasste er ihren Nacken, zog sie zu sichheran, küsste sie.Seine Zunge fühlte sich warm an.Er ließseine Hand unter ihr T-Shirt gleiten.Sie streckte die Armeüber den Kopf, damit er es ausziehen konnte.Dann liebten siesich mit einer Ruhe und Zärtlichkeit, die sich wie eine warmeWoge in Paulas Körper ausbreitete.Als sie sich schließlichmit einem zufriedenen Seufzer an Jonas schmiegte, küsste erihren Hals ein kleines Stück unterhalb ihres Ohrs, wo die Hautfeucht war und leicht salzig schmeckte.Geräusche vorbeifahrender Autos drangen aus weiter Fernein die Stille des Zimmers, lachende Stimmen im Hof und dassanfte Rauschen der Zweige der großen Kastanie.Sie strecktesich aus und streichelte Jonas Rücken, als seine Füße unterder Bettdecke nach ihr tasteten.Das ist Glück, dachte sie beimEinschlafen.So fühlt sich das Glück an.Sie fiel in einen tie-fen und traumlosen Schlaf.Am nächsten Morgen fühlte Paula sich frisch und ausge-ruht.Sie frühstückte gemütlich mit Sandra in der Küche, dennJonas hatte sich die Einkaufsliste geschnappt und war zu-sammen mit Manuel zum Supermarkt gefahren, um dort al-lerlei Vorräte für die nächsten Tage zu besorgen.WährendSandra den Tisch abräumte, rief Paula im Büro an, um Be-scheid zu sagen, dass sie zur PTU fahren wolle, um sich ge-nauer nach den K.-o.-Tropfen zu erkundigen.Sie würde sichererst gegen Mittag zurück sein.Sandra hatte sich zu einer Yoga-Probestunde in einem Stu-dio auf der Wilmersdorfer angemeldet, und Paula fing an, dieWohnung aufzuräumen, nachdem ihre Schwester sich auf denWeg gemacht hatte.Es war noch zu früh, um bei der PTUaufzukreuzen.Als sie den altmodischen Staubsauger um denKamin herum manövrierte, klingelte es an ihrer Tür Sturm.Ein Speditionsunternehmen brachte die eingelagerten Sa-chen für Jonas.Darauf war Paula überhaupt nicht vorbereitet.Einer der Umzugsleute fragte, wo sie alles abstellen sollten.Angesichts der unüberschaubaren Menge von Kartons war sieeinen Moment lang sprachlos.Dann entschied sie, sie sollteneinen Teil im Treppenhaus stehen lassen und den Rest imEingangsbereich abstellen.Die beiden Männer schlepptenschwer und wurden mit Trinkgeld und einem Kaffee entschä-digt.Nachdem sie gegangen waren, setzte Paula sich mit einerstarken Tasse Kaffee auf einen der vielen Kartons.Währendsie langsam den bitteren Geschmack genoss, fragte sie sich,wie ein einzelner Mensch nur so unendlich viele Dinge besit-zen konnte.Sie wusste, dass Jonas seine gesamte Habe wäh-rend der Auslandsjahre eingelagert hatte, aber mit dieserMenge hatte sie nicht gerechnet.Nun stand alles voller Kar-tons im Treppenhaus und in ihrer Wohnung.In unserer ge-meinsamen Wohnung, korrigierte sie sich im Stillen.Wosollte das ganze Zeug nur untergebracht werden? Paula liebtehalb leere Räume oder jedenfalls Zimmer, die nicht überladenwaren.Nun schien die Wohnung aus allen Nähten zu platzen,und die Wohnungstür ließ sich nicht mehr schließen.Alleswar mit Kisten und zahlreichen, extra verpackten Gegenstän-den verbarrikadiert.Kurze Zeit später waren Jonas und Manuel zurück undschleppten in bester Laune etliche Tüten voller Lebensmittel.Jonas freute sich über sein eingetroffenes Umzugsgut, wäh-rend Paula ein langes Gesicht zog.Die offene Wohnungstürkümmerte ihn nicht sonderlich.Sofort breitete er erwartungs-voll den Inhalt des ersten Kartons auf dem Boden im Wohn-zimmer aus.Manuel half begeistert mit.»Was um alles in der Welt soll der Plunder? Du willst dasdoch nicht in unserer Wohnung als Staubfänger aufstellen?Diese vielen Mitbringsel und den Nippes?« Paula hielt einmerkwürdiges Holzteil in die Luft.Sie hatte schon vor Jahrenaufgehört, Dinge anzuhäufen.Sie fühlte sich von Gegenstän-den, die sie lediglich daran erinnerten, wo sie einmal gewesenwar, eher belastet.»Aber das ist Kunst! Wertvolle Kultgegenstände aus Afri-ka und Asien!«, rechtfertigte Jonas sich und machte eine hilf-lose Geste.»Das ist zum Beispiel eine Ukhurhe-Rassel.« Ernahm ihr das Teil vorsichtig aus der Hand.Es war eine stab-artige, aus dunklem Holz geschnitzte Skulptur von etwaeinem halben Meter Höhe samt Ständer aus schwarzemSchmiedeeisen, auf dem Jonas sie jetzt befestigte.Dabeischepperte im Hohlraum eine Kugel mit aufdringlichem Ge-räusch, deren Rhythmus Manuel sofort mitklatschte.Paula verzog schmerzhaft das Gesicht.»Oh, Musik machtsie auch.«»Aber schau doch die schöne Patina an«, erklärte Jonas.»Die Rassel ist vom Volk der Edo, aus dem Königreich Beninin Westafrika und weit über hundert Jahre alt.Wenn ein Mannstarb, musste sein ältester Sohn so eine Rassel für den Ahnen-altar anfertigen lassen, um mit dem Geist des verstorbenenVaters Kontakt aufnehmen zu können.«Paula war damit allerdings überhaupt nicht zu beeindru-cken und zählte laut die Kartons.Es waren vierunddreißig.Plus diverse extra eingepackte oder in Plastik eingeschweißteGegenstände.»Das ist doch alles von ganz einzigartiger, primitiverSchönheit.Naive Kunst vom Feinsten.Da, diese Masken! Dieweiße ist von den Vuvi in Gabun, weiß steht für den Tod, aberihr Gesichtsausdruck ist versöhnlich und friedlich, wie derGeist, den sie verkörpert.Oder dieser sitzende Knabe von denBaoulé von der Elfenbeinküste [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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.Sie versuchte, Jonas zu erreichen, dochder schlief offenbar schon.Er hatte in den letzten Wochen sohäufig Bereitschaftsdienst in der Klinik gehabt, dass er jedefreie Minute nutzte, um ein wenig Schlaf zu bekommen.Wiegut, dass ich Jonas habe, dachte sie auf ihrer Fahrt nach Hau-se.Auf der Suche nach einem Parkplatz spürte Paula, wie diestarke Anspannung langsam von ihr abfiel und an ihre Stelleeine große Müdigkeit trat.Sie hatte den ganzen Tag über so gut wie gar nicht an San-dra und Manuel gedacht.Erst jetzt erinnerte sie sich wieder,dass sie Gäste zu Hause hatte.Auch sie schliefen sicherlängst, denn die Wohnung war dunkel und still.Leise ging sieins Bad.Obwohl sie sich nach einer heißen Dusche sehnte,verzichtete sie darauf, um niemand zu wecken.Im Schlaf-zimmer kroch sie zu Jonas unter die Decke und sog seinenGeruch ein dezentes Rasierwasser und ein Hauch vonSchweiß.Zärtlich strich sie über seine Wange.Er wurde von ihrer Berührung wach und schob seine Handunter ihr Haar.Sanft umfasste er ihren Nacken, zog sie zu sichheran, küsste sie.Seine Zunge fühlte sich warm an.Er ließseine Hand unter ihr T-Shirt gleiten.Sie streckte die Armeüber den Kopf, damit er es ausziehen konnte.Dann liebten siesich mit einer Ruhe und Zärtlichkeit, die sich wie eine warmeWoge in Paulas Körper ausbreitete.Als sie sich schließlichmit einem zufriedenen Seufzer an Jonas schmiegte, küsste erihren Hals ein kleines Stück unterhalb ihres Ohrs, wo die Hautfeucht war und leicht salzig schmeckte.Geräusche vorbeifahrender Autos drangen aus weiter Fernein die Stille des Zimmers, lachende Stimmen im Hof und dassanfte Rauschen der Zweige der großen Kastanie.Sie strecktesich aus und streichelte Jonas Rücken, als seine Füße unterder Bettdecke nach ihr tasteten.Das ist Glück, dachte sie beimEinschlafen.So fühlt sich das Glück an.Sie fiel in einen tie-fen und traumlosen Schlaf.Am nächsten Morgen fühlte Paula sich frisch und ausge-ruht.Sie frühstückte gemütlich mit Sandra in der Küche, dennJonas hatte sich die Einkaufsliste geschnappt und war zu-sammen mit Manuel zum Supermarkt gefahren, um dort al-lerlei Vorräte für die nächsten Tage zu besorgen.WährendSandra den Tisch abräumte, rief Paula im Büro an, um Be-scheid zu sagen, dass sie zur PTU fahren wolle, um sich ge-nauer nach den K.-o.-Tropfen zu erkundigen.Sie würde sichererst gegen Mittag zurück sein.Sandra hatte sich zu einer Yoga-Probestunde in einem Stu-dio auf der Wilmersdorfer angemeldet, und Paula fing an, dieWohnung aufzuräumen, nachdem ihre Schwester sich auf denWeg gemacht hatte.Es war noch zu früh, um bei der PTUaufzukreuzen.Als sie den altmodischen Staubsauger um denKamin herum manövrierte, klingelte es an ihrer Tür Sturm.Ein Speditionsunternehmen brachte die eingelagerten Sa-chen für Jonas.Darauf war Paula überhaupt nicht vorbereitet.Einer der Umzugsleute fragte, wo sie alles abstellen sollten.Angesichts der unüberschaubaren Menge von Kartons war sieeinen Moment lang sprachlos.Dann entschied sie, sie sollteneinen Teil im Treppenhaus stehen lassen und den Rest imEingangsbereich abstellen.Die beiden Männer schlepptenschwer und wurden mit Trinkgeld und einem Kaffee entschä-digt.Nachdem sie gegangen waren, setzte Paula sich mit einerstarken Tasse Kaffee auf einen der vielen Kartons.Währendsie langsam den bitteren Geschmack genoss, fragte sie sich,wie ein einzelner Mensch nur so unendlich viele Dinge besit-zen konnte.Sie wusste, dass Jonas seine gesamte Habe wäh-rend der Auslandsjahre eingelagert hatte, aber mit dieserMenge hatte sie nicht gerechnet.Nun stand alles voller Kar-tons im Treppenhaus und in ihrer Wohnung.In unserer ge-meinsamen Wohnung, korrigierte sie sich im Stillen.Wosollte das ganze Zeug nur untergebracht werden? Paula liebtehalb leere Räume oder jedenfalls Zimmer, die nicht überladenwaren.Nun schien die Wohnung aus allen Nähten zu platzen,und die Wohnungstür ließ sich nicht mehr schließen.Alleswar mit Kisten und zahlreichen, extra verpackten Gegenstän-den verbarrikadiert.Kurze Zeit später waren Jonas und Manuel zurück undschleppten in bester Laune etliche Tüten voller Lebensmittel.Jonas freute sich über sein eingetroffenes Umzugsgut, wäh-rend Paula ein langes Gesicht zog.Die offene Wohnungstürkümmerte ihn nicht sonderlich.Sofort breitete er erwartungs-voll den Inhalt des ersten Kartons auf dem Boden im Wohn-zimmer aus.Manuel half begeistert mit.»Was um alles in der Welt soll der Plunder? Du willst dasdoch nicht in unserer Wohnung als Staubfänger aufstellen?Diese vielen Mitbringsel und den Nippes?« Paula hielt einmerkwürdiges Holzteil in die Luft.Sie hatte schon vor Jahrenaufgehört, Dinge anzuhäufen.Sie fühlte sich von Gegenstän-den, die sie lediglich daran erinnerten, wo sie einmal gewesenwar, eher belastet.»Aber das ist Kunst! Wertvolle Kultgegenstände aus Afri-ka und Asien!«, rechtfertigte Jonas sich und machte eine hilf-lose Geste.»Das ist zum Beispiel eine Ukhurhe-Rassel.« Ernahm ihr das Teil vorsichtig aus der Hand.Es war eine stab-artige, aus dunklem Holz geschnitzte Skulptur von etwaeinem halben Meter Höhe samt Ständer aus schwarzemSchmiedeeisen, auf dem Jonas sie jetzt befestigte.Dabeischepperte im Hohlraum eine Kugel mit aufdringlichem Ge-räusch, deren Rhythmus Manuel sofort mitklatschte.Paula verzog schmerzhaft das Gesicht.»Oh, Musik machtsie auch.«»Aber schau doch die schöne Patina an«, erklärte Jonas.»Die Rassel ist vom Volk der Edo, aus dem Königreich Beninin Westafrika und weit über hundert Jahre alt.Wenn ein Mannstarb, musste sein ältester Sohn so eine Rassel für den Ahnen-altar anfertigen lassen, um mit dem Geist des verstorbenenVaters Kontakt aufnehmen zu können.«Paula war damit allerdings überhaupt nicht zu beeindru-cken und zählte laut die Kartons.Es waren vierunddreißig.Plus diverse extra eingepackte oder in Plastik eingeschweißteGegenstände.»Das ist doch alles von ganz einzigartiger, primitiverSchönheit.Naive Kunst vom Feinsten.Da, diese Masken! Dieweiße ist von den Vuvi in Gabun, weiß steht für den Tod, aberihr Gesichtsausdruck ist versöhnlich und friedlich, wie derGeist, den sie verkörpert.Oder dieser sitzende Knabe von denBaoulé von der Elfenbeinküste [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]