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.Zu ihrer Erleichterung fand Daphne Minerva so vor wie immer.Sie und ihr Mann liebten sich sehr, und sie gestand ihnen scheu, daß sie ihr zweites Kind erwarte.Julian war ein rundlicher, kräftiger kleiner Junge mit gutmütigem Charakter.Er himmelte seine jungen Onkel, die Zwillinge Peregrine und James, an, die ihre gerade erworbenen Gentlemanmanieren vergaßen und zum Vergnügen Julians über den Boden kugelten.Sie benahmen sich ganz wie Schuljungen, die sie ja schließlich auch waren.Minervas Haushalt hatte etwas so Heiteres und Harmonisches und Normales an sich, Daphne spürte, wie alle ihre Kümmernisse verflogen.Sie war wieder das Kind, dem Minerva die Sorgen abnahm und strenge Lehren erteilte.Die alte besserwisserische Minerva gab es allerdings nicht mehr, und ihr ausgeglichenes Wesen ließ sie wie ein Fels in der Brandung erscheinen.Als Daphnes Sachen ausgepackt waren, stimmte Minerva entzückt Daphnes Vorschlag zu, einen Spaziergang zu machen.Sie freute sich über die Gelegenheit, mit ihrem Sohn an die frische Luft zu kommen.Der kleine Julian wurde in sein Wägelchen gesetzt und betrachtete zufrieden die sommerliche Szene.Seine Augen waren groß und grün wie die seines Vaters.Daphne erregte viel Aufmerksamkeit bei den jungen Männern von Welt.»Wir werden dich noch bevor du Brighton verläßt, verheiratet haben«, neckte Minerva sie.»Ich habe schon den Mann gefunden, den ich heiraten werde«, antwortete Daphne und wunderte sich, daß der heitere Schauplatz etwas von seinem Glanz zu verlieren schien.Minerva begann ihre Schwester neugierig mit Fragen zu überschütten, machte sich aber zunehmend Sorgen über Daphnes geringe Begeisterung.»Daphne, meine: Liebe«, sagte sie zögernd.»Papa nimmt manchmal zuviel in die Hand.Du darfst dich nicht zu einer Ehe drängen lassen, die du nicht willst.Wenn dir alles zuviel wird, dann kannst du zu mir ziehen.«»Ich will Mr.Archer aber heiraten«, antwortete Daphne mit trauriger leiser Stimme.»Papa war erst gegen die Verbindung, hat dann aber seine Meinung geändert.«»Vielleicht bist du von der Reise müde?« vermutete Minerva.»Du machst überhaupt keinen freudigen Eindruck.Vielleicht solltest du mit deiner Verlobung bis nach der Saison warten.Du bist noch sehr jung und kannst noch gar nicht viele passende Männer kennengelernt haben.«»Ich glaube nicht, daß Mr.Archer so lange warten will.«»Das überrascht mich nicht«, bemerkte Minerva trocken.»Du bist ein sehr attraktives Mädchen, und er weiß natürlich, daß du viel Aufmerksamkeit erregen wirst, wenn du in die Gesellschaft eingeführt wirst.Es ist auch nicht nur eine Frage von Papas Einverständnis.Sylvester und deine anderen Schwäger haben versprochen, beachtliche Summen zu deiner Mitgift beizutragen, und da erwarten sie natürlich, daß ihnen dein künftiger Gatte zusagt.«»Natürlich«, stimmte Daphne kleinlaut zu.Minerva blickte überrascht und belustigt auf ihre jüngere Schwester.»Erzähl mir bloß nicht, daß Papa endlich eine unterwürfige und gehorsame Tochter gefunden hat.«»Doch, ich will immer tun, was Papa wünscht«, antwortete Daphne und blickte unbestimmt auf die See hinaus.»Aber genug von mir«, sagte sie und wandte sich ihrer Schwester mit einer Sorgenfalte zwischen den Brauen zu.»Mit Annabelle steht es nicht gut.«Minerva seufzte: »Annabelle wirkt oft oberflächlich und sagt auch manchmal unschöne Dinge, aber im Grunde ist sie ein feines, warmherziges Mädchen.Sie liebt ihren Mann auch sehr.«»Aber ihr Baby liebt sie mehr«, sagte Daphne.»Und was für ein Baby! Ich will nicht grausam sein, aber es ist so ein zorniges, anstrengendes, häßliches Kind.Brabington ist geradezu aus dem Haus getrieben worden und, ja, Minerva, noch schlimmer ist, daß Annabelle so weit gegangen ist, mit einem meiner Verehrer ganz offen zu flirten.«»Nun, bei Annabelle hat man leicht den Eindruck, daß sie flirtet und –«»Nein, es war ganz offensichtlich, und Mama hat auch geflirtet.Ich war noch nie so schockiert.«»Mama? Du machst wohl einen Scherz? Nein, ich sehe, daß es kein Scherz ist.Wer ist denn dieser Herzensbrecher, der solche Aufregung verursacht hat?«»Garfield.Mr.Simon Garfield.«»Ich bin Mr.Garfield nur einmal kurz begegnet.Er hat einen guten Ruf in der Gesellschaft, aber er geht selten aus.Er scheint lieber mit Freunden zusammenzusein und sich nicht viel aus Frauen zu machen.Ich kann mich nicht erinnern, daß er mir so un gewöhnlich erschien«, sagte Minerva, die aber jeden Mann außer ihren eigenen uninteressant fand.»Er ist ziemlich anmaßend und dominierend«, sagte Daphne.»Aber er ist sehr gut zu Tieren, und das ist immer eine gute Eigenschaft.«»Sag bloß nicht, daß er Papa vors Pferd sprang und den Fuchs rettete.«»Nein, nichts dergleichen«, lachte Daphne.Sie erzählte Minerva die Geschichte von Bellsire und Thunderer.Ermutigt durch Minervas Freude an der Geschichte fuhr Daphne fort, auch von der Parade zu erzählen.Diese Geschichte fand Minerva jedoch keineswegs amüsant, und sie blieb ruckartig stehen.»Das ist aber unangenehm«, sagte sie ernst.»Du mußt dich bemühen, diesem Mr.Garfield unter allen Umständen aus dem Weg zu gehen.Du hattest Glück, daß das Wetter so schlecht war und sich die Leute nicht die Zeit nahmen, stehenzubleiben und euch anzustarren.Mein liebes Mädchen! Dein Ruf könnte ruiniert sein! Kein anständiger Mann benimmt sich einer Dame gegenüber so herausfordernd.Wenn du gesagt hättest, er habe dir die Hand gedrückt, dann hätte ich das bereits als zu weitgehend empfunden.Deine Moralvorstellungen schokkieren mich! Hast du denn nicht geschrien und um Hilfe gerufen?«Daphne errötete und schüttelte den Kopf.Minerva öffnete den Mund, um mit ihrer Moralpredigt fortzufahren, als ihr plötzlich eine der ersten Begegnungen mit ihrem Mann einfiel.Da war sie in einem Gasthaus in sein Bett gesprungen.Zwar hatte sie geglaubt, es handele sich um ihr Zimmer und ihr Bett, aber trotzdem.Minerva nahm wieder Haltung an.Niemals hätte sie sich mitten im Hyde Park mit ihm im Schlamm gewälzt.Es war nicht zu glauben!Daphne blickte in das strenge Gesicht ihrer Schwester und seufzte.»Sei nicht so böse, Merva.Mr.Garfield ist seitdem nicht mehr in unsere Nähe gekommen.Er hat mir seinen Rock geliehen, und ich habe ihn reinigen und bügeln lassen und zurückgeschickt.Und er hat mir nicht einmal bestätigt, daß er angekommen ist.«»Wahrscheinlich ist er von seinem Benehmen genauso schokkiert, wie du es sein mußt«, sagte Minerva und begann weiterzugehen.»Ich nehme an, er war nicht ganz nüchtern.«»Er.er hat sich entschuldigt und gesagt, daß er zum Lunch zuviel getrunken hatte und.«»Ah ja, das ist der Grund«, sagte die welterfahrene Minerva befriedigt.»Ich fürchte, wir müssen den Männern verzeihen, wenn sie ein bißchen angeheitert sind.Und jetzt wollen wir über dieses Thema kein Wort mehr verlieren!«Daphne war schwer enttäuscht, denn jetzt, wo sie einmal angefangen hatte, über Mr.Garfield zu sprechen, wollte sie gar nicht mehr damit aufhören.Nachdem sie eine kleine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren, sagte Minerva beiläufig: »Ich könnte Annabelle schreiben und sie einladen, mit dem kleinen Charles zu mir zu kommen [ Pobierz całość w formacie PDF ]
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.Zu ihrer Erleichterung fand Daphne Minerva so vor wie immer.Sie und ihr Mann liebten sich sehr, und sie gestand ihnen scheu, daß sie ihr zweites Kind erwarte.Julian war ein rundlicher, kräftiger kleiner Junge mit gutmütigem Charakter.Er himmelte seine jungen Onkel, die Zwillinge Peregrine und James, an, die ihre gerade erworbenen Gentlemanmanieren vergaßen und zum Vergnügen Julians über den Boden kugelten.Sie benahmen sich ganz wie Schuljungen, die sie ja schließlich auch waren.Minervas Haushalt hatte etwas so Heiteres und Harmonisches und Normales an sich, Daphne spürte, wie alle ihre Kümmernisse verflogen.Sie war wieder das Kind, dem Minerva die Sorgen abnahm und strenge Lehren erteilte.Die alte besserwisserische Minerva gab es allerdings nicht mehr, und ihr ausgeglichenes Wesen ließ sie wie ein Fels in der Brandung erscheinen.Als Daphnes Sachen ausgepackt waren, stimmte Minerva entzückt Daphnes Vorschlag zu, einen Spaziergang zu machen.Sie freute sich über die Gelegenheit, mit ihrem Sohn an die frische Luft zu kommen.Der kleine Julian wurde in sein Wägelchen gesetzt und betrachtete zufrieden die sommerliche Szene.Seine Augen waren groß und grün wie die seines Vaters.Daphne erregte viel Aufmerksamkeit bei den jungen Männern von Welt.»Wir werden dich noch bevor du Brighton verläßt, verheiratet haben«, neckte Minerva sie.»Ich habe schon den Mann gefunden, den ich heiraten werde«, antwortete Daphne und wunderte sich, daß der heitere Schauplatz etwas von seinem Glanz zu verlieren schien.Minerva begann ihre Schwester neugierig mit Fragen zu überschütten, machte sich aber zunehmend Sorgen über Daphnes geringe Begeisterung.»Daphne, meine: Liebe«, sagte sie zögernd.»Papa nimmt manchmal zuviel in die Hand.Du darfst dich nicht zu einer Ehe drängen lassen, die du nicht willst.Wenn dir alles zuviel wird, dann kannst du zu mir ziehen.«»Ich will Mr.Archer aber heiraten«, antwortete Daphne mit trauriger leiser Stimme.»Papa war erst gegen die Verbindung, hat dann aber seine Meinung geändert.«»Vielleicht bist du von der Reise müde?« vermutete Minerva.»Du machst überhaupt keinen freudigen Eindruck.Vielleicht solltest du mit deiner Verlobung bis nach der Saison warten.Du bist noch sehr jung und kannst noch gar nicht viele passende Männer kennengelernt haben.«»Ich glaube nicht, daß Mr.Archer so lange warten will.«»Das überrascht mich nicht«, bemerkte Minerva trocken.»Du bist ein sehr attraktives Mädchen, und er weiß natürlich, daß du viel Aufmerksamkeit erregen wirst, wenn du in die Gesellschaft eingeführt wirst.Es ist auch nicht nur eine Frage von Papas Einverständnis.Sylvester und deine anderen Schwäger haben versprochen, beachtliche Summen zu deiner Mitgift beizutragen, und da erwarten sie natürlich, daß ihnen dein künftiger Gatte zusagt.«»Natürlich«, stimmte Daphne kleinlaut zu.Minerva blickte überrascht und belustigt auf ihre jüngere Schwester.»Erzähl mir bloß nicht, daß Papa endlich eine unterwürfige und gehorsame Tochter gefunden hat.«»Doch, ich will immer tun, was Papa wünscht«, antwortete Daphne und blickte unbestimmt auf die See hinaus.»Aber genug von mir«, sagte sie und wandte sich ihrer Schwester mit einer Sorgenfalte zwischen den Brauen zu.»Mit Annabelle steht es nicht gut.«Minerva seufzte: »Annabelle wirkt oft oberflächlich und sagt auch manchmal unschöne Dinge, aber im Grunde ist sie ein feines, warmherziges Mädchen.Sie liebt ihren Mann auch sehr.«»Aber ihr Baby liebt sie mehr«, sagte Daphne.»Und was für ein Baby! Ich will nicht grausam sein, aber es ist so ein zorniges, anstrengendes, häßliches Kind.Brabington ist geradezu aus dem Haus getrieben worden und, ja, Minerva, noch schlimmer ist, daß Annabelle so weit gegangen ist, mit einem meiner Verehrer ganz offen zu flirten.«»Nun, bei Annabelle hat man leicht den Eindruck, daß sie flirtet und –«»Nein, es war ganz offensichtlich, und Mama hat auch geflirtet.Ich war noch nie so schockiert.«»Mama? Du machst wohl einen Scherz? Nein, ich sehe, daß es kein Scherz ist.Wer ist denn dieser Herzensbrecher, der solche Aufregung verursacht hat?«»Garfield.Mr.Simon Garfield.«»Ich bin Mr.Garfield nur einmal kurz begegnet.Er hat einen guten Ruf in der Gesellschaft, aber er geht selten aus.Er scheint lieber mit Freunden zusammenzusein und sich nicht viel aus Frauen zu machen.Ich kann mich nicht erinnern, daß er mir so un gewöhnlich erschien«, sagte Minerva, die aber jeden Mann außer ihren eigenen uninteressant fand.»Er ist ziemlich anmaßend und dominierend«, sagte Daphne.»Aber er ist sehr gut zu Tieren, und das ist immer eine gute Eigenschaft.«»Sag bloß nicht, daß er Papa vors Pferd sprang und den Fuchs rettete.«»Nein, nichts dergleichen«, lachte Daphne.Sie erzählte Minerva die Geschichte von Bellsire und Thunderer.Ermutigt durch Minervas Freude an der Geschichte fuhr Daphne fort, auch von der Parade zu erzählen.Diese Geschichte fand Minerva jedoch keineswegs amüsant, und sie blieb ruckartig stehen.»Das ist aber unangenehm«, sagte sie ernst.»Du mußt dich bemühen, diesem Mr.Garfield unter allen Umständen aus dem Weg zu gehen.Du hattest Glück, daß das Wetter so schlecht war und sich die Leute nicht die Zeit nahmen, stehenzubleiben und euch anzustarren.Mein liebes Mädchen! Dein Ruf könnte ruiniert sein! Kein anständiger Mann benimmt sich einer Dame gegenüber so herausfordernd.Wenn du gesagt hättest, er habe dir die Hand gedrückt, dann hätte ich das bereits als zu weitgehend empfunden.Deine Moralvorstellungen schokkieren mich! Hast du denn nicht geschrien und um Hilfe gerufen?«Daphne errötete und schüttelte den Kopf.Minerva öffnete den Mund, um mit ihrer Moralpredigt fortzufahren, als ihr plötzlich eine der ersten Begegnungen mit ihrem Mann einfiel.Da war sie in einem Gasthaus in sein Bett gesprungen.Zwar hatte sie geglaubt, es handele sich um ihr Zimmer und ihr Bett, aber trotzdem.Minerva nahm wieder Haltung an.Niemals hätte sie sich mitten im Hyde Park mit ihm im Schlamm gewälzt.Es war nicht zu glauben!Daphne blickte in das strenge Gesicht ihrer Schwester und seufzte.»Sei nicht so böse, Merva.Mr.Garfield ist seitdem nicht mehr in unsere Nähe gekommen.Er hat mir seinen Rock geliehen, und ich habe ihn reinigen und bügeln lassen und zurückgeschickt.Und er hat mir nicht einmal bestätigt, daß er angekommen ist.«»Wahrscheinlich ist er von seinem Benehmen genauso schokkiert, wie du es sein mußt«, sagte Minerva und begann weiterzugehen.»Ich nehme an, er war nicht ganz nüchtern.«»Er.er hat sich entschuldigt und gesagt, daß er zum Lunch zuviel getrunken hatte und.«»Ah ja, das ist der Grund«, sagte die welterfahrene Minerva befriedigt.»Ich fürchte, wir müssen den Männern verzeihen, wenn sie ein bißchen angeheitert sind.Und jetzt wollen wir über dieses Thema kein Wort mehr verlieren!«Daphne war schwer enttäuscht, denn jetzt, wo sie einmal angefangen hatte, über Mr.Garfield zu sprechen, wollte sie gar nicht mehr damit aufhören.Nachdem sie eine kleine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren, sagte Minerva beiläufig: »Ich könnte Annabelle schreiben und sie einladen, mit dem kleinen Charles zu mir zu kommen [ Pobierz całość w formacie PDF ]